Bastian beschreibt die Reduzierung der Seele auf außengesteuerte Prozesse und hofft auf Rettung der Seele durch Kunst.
Rezension
Der Arzt und Psychotherapeut Till Bastian beobachtet, wie die Multioptionsgesellschaft die einzelnen Menschen entseelt. Die Seele des Individuums - das ist seine Identität - wird durch das "sekundäre System" bedroht. An die Stelle von Seele und Autonomie tritt außengeleitete Steuerung. Die Identität der Seele wird durch die "Mobilitätsmaschine", die "Datenmaschine", die "Bedeutungsmaschine" und die "Geldmaschine" absorbiert. Diese "Maschinen" sind wie eine Matrix, die bestimmt, was Menschen tun und denken. Woher kann die Rettung der Seele kommen? In der Religion kann Bastian kein Rettungspotential erkennen. Aber Dichter - beispielsweise Henry David Theoreau und Hermann Hesse - halten für Bastian die Sehnsucht nach dem Anderen wach … Aus der Kunst kann ein "friedliches Partisanentum" gegen die Maschinenwelt des sekundären Systems erwachsen.
Empfohlen für Gemeindegruppen mit Menschen, die am gesellschaftlichen Leben interessiert sind sowie für therapeutische Einrichtungen, die sich um die Seele bemühen.Rezensent: Martin Schulz
Personen: Bastian, Till
Bastian, Till:
Die seelenlose Gesellschaft : Wie unser Ich verloren geht / Till Bastian. - München : Kösel, 2012. - 149 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-466-30925-2
Lebenssituationen und Lebensfragen - Signatur: Fd - Bücher