Goebbels Sportpalastrede vom 18.2.1943: Vorgeschichte, Text, Kommentar zum Inhalt und Rhetorik-Analyse.
Rezension
Vor 80 Jahren, am 18.2.1943 inszenierte Goebbels die "Sportpalastrede", die radikale Massenkundgebung vor ausgewähltem NS-Publikum und vielen Promis. Zeitversetzt im Radio gesendet (Beifallsturmlänge!) war das der Höhepunkt einer Kampagne, so der Autor. Genau erläutert er Zusammenhänge, die Vorgeschichte zum Begriff "totaler Krieg", zu Goebbels Hitler-Abhängigkeit, inneren Machtkämpfen und Stalingrad-Niederlage. Frauenarbeitsdienstpflicht, Einstellung nicht kriegswichtiger Betriebe und teurer Luxus-Geschäfte seien ein Redeziel gewesen, aber vor allem zu suggerieren, dass das Volk selbst den "totalen Krieg" einfordere. Antisemitische Äußerungen sollten auf weitere Deportationen vorbereiten. Als Dialog mit den Zuhörern baute Goebbels die Rede auf mit dem Höhepunkt der zehn Fragen. Parallel zur Rede liest man den Kommentar. Von Goebbels Wirkungs(fehl)einschätzung, dem Auslandspresse-Echo und Zeitzeugen-Reaktionen sowie seiner weiteren "totalen Kriegs"-Politik berichtet der Historiker ebenso.
Diese Analyse verdeutlicht die dämonische Dimension der Goebbels-Rede herausragend und verständlich. Zur Aufstockung des Geschichts- und Politikbereichs sehr empfohlen.Rezensent: Delia Ehrenheim-Schmidt
Personen: Longerich, Peter
Longerich, Peter:
Die Sportpalast-Rede 1943 : Goebbels und der "totale Krieg" / Peter Longerich. - München : Siedler, 2023. - 206 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-8275-0171-4 geb. : EUR 24.00
Geschichte des 20. Jahrhunderts (1914-1945) - Signatur: Gg Lon - Buch