Mills, Claudia
Die Sprache der Freundschaft
Bücher

Was Sprache alles kann.


Rezension

Lizard und Betsy könnten gegensätzlicher nicht sein, sind aber beste Freundinnen. Die eine eher bestimmend und eine starke Persönlichkeit, die andere schüchterner und auf Konsens bedacht. Klar, dass es daher auch Lizard ist, die Betsy überredet, an der Schule einen Klub zur Rettung einer aussterbenden Sprache zu gründen. Auslöser für diese ungewöhnliche Idee ist Betsys immer überarbeitete Mutter, Professorin für aussterbende Sprachen, die sich, im Gegensatz  zum Vater, nur wenig um die Tochter kümmert. Ihr könnte man damit helfen! Oder imponieren? Vor diesem Hintergrund entfaltet sich eine sehr einfühlsam und klug geschriebene Geschichte, die sofort durch ihren ungewöhnlichen Druck auffällt (kein Fließtext, sondern kleine, strophenähnliche Absätze) und sich sowohl mit Sprachen, aber auch mit Kommunikation / Sprachlosigkeit innerhalb von Familie und Freundeskreisen beschäftigt: Obwohl Sprachexpertin, verstummt Betsys Mutter aufgrund einer Depression immer mehr. Als der Vater beruflich einige Tage verreist, kommt es dadurch fast zur Katastrophe. Ist Lizard in dieser schweren  Situation eine echte Freundin? Oder kann man mehrere gute Freundinnen haben? Und vielleicht ist Betsy doch stärker und selbstbewusster als gedacht?

Ein herausragendes Buch, spannend, tiefgründig und sensibel geschrieben. Für Leser*innen ab 10 Jahren unbedingt zu empfehlen!

Rezensent: Petra Schulte


Personen: Mills, Claudia Piel, Meritxell Janina

Schlagwörter: Freundschaft Sprache Familie Kommunikation

Mills, Claudia:
Die Sprache der Freundschaft / Claudia Mills. Dt. von Meritxell Janina Piel. - Zürich : Woow, 2022. - 318 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-96177-112-7

Zugangsnummer: 44468
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher