Eine als Hexe verfemte Heilerin gerät in die Fänge der Inquisition.
Rezension
Die Geschichte von der Heilerin Ederra und ihrem Ziehkind Mayo ist nur einer von mehreren Handlungssträngen. Ederra hat Mayo als Neugeborenes vor dem sicheren Tod bewahrt und aufgezogen. Eines Tages verschwindet Ederra unvermittelt. Mayo vermutet, dass der Inquisitor Alonso de Salazar die Hände im Spiel hat. Die junge Frau verfolgt ihn heimlich auf ihrem verwunschenen Esel, in der Hoffnung Ederra befreien zu können. Dabei begegnet sie dem sanftmütigen Novizen Iñigo, der statt einer Hexe einen Engel in Mayo sieht. In ihrem ersten in deutscher Sprache erschienenen Roman gibt die baskische Autorin der spanischen Inquisition Anfang des 17. Jahrhundert breiten Raum. Anhand der Figur des Alonso de Salazar wird gezeigt, wie viel Leid Aberglaube, Hexenkunst, Zauberei, Fanatismus und Willkür im Glauben an eine gerechte Sache anrichten konnten. Die historisch dokumentierten Passagen zur Inquisition und zu den Ereignissen um Königin Margarete und den schwachen König Philipp III sind sehr ausführlich. So laviert der Roman zwischen reizvoller fiktiver Romanhandlung und mitunter langatmiger Aufarbeitung geschichtlicher Fakten.
Trotz mancher Längen und vieler Nebenschauplätze, die die Geschichte von Ederra und Mayo teilweise stark in den Hintergrund lässt, ein durchaus lesenswerter Historienroman.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Riesco, Nerea
Riesco, Nerea:
Die Spur der Hexe : Historischer Roman / Nerea Riesco. Dt. von Sabine Giersberg. - Frankfurt am Main : Scherz, 2009. - 378 S. ; 22 cm. - Aus d. Span.
ISBN 978-3-502-10189-5 geb. : EUR 19.95
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