Anarchisten ermorden den Vater und Bruder der reichen Elisenda. Ihr ist jedes Mittel Recht, die Täter zur Strecke zu bringen. 60 Jahre später macht sich eine junge Frau daran, die Geschehnisse in dem Pyrenäenort Torena zu rekonstruieren.
Rezension
Hass und Rache sind die Triebkräfte für die gewiefte Elisenda Vilabrú. Um jeden Preis will sie die Mörder ihres Bruders und ihres Vaters töten. Sie kennt die Täter, da sie aus ihrem Heimartort Torena in den Pyrenäen stammen. Eine wichtige Rolle dabei spielt der Dorfschullehrer Oriol Fontelles. Von seiner hochschwangeren Frau wegen seiner angeblich feigen Mittäterschaft verlassen, wird er der Geliebte von Elisenda. 60 Jahre später findet Tina Bros zufällig Oriols Brief an sein Kind, das er bittet, ihn nicht zu verurteilen. Durch Tinas Nachforschungen werden alte Wunden aufgerissen und die Wahrheit bahnt sich grausam ihren Weg. – Dieses Hörbuch ist brillant. Der Roman des katalanischen Schriftsteller Cabré erzählt die Ereignisse von damals wie von heute aus verschiedenen Blickwinkeln, immer höchst spannend und leidenschaftlich. Wegen der vielen Zeitsprünge, der abrupten Vor- und Rückblenden manchmal in einem einzigen Satz und der brillanten Montagetechnik, muss man genau zuhören, um dieses einmalige Hördokument richtig schätzen zu können. Dass vier versierte Sprecher lesen, erhöht den Reiz.
Ausdauernden HörerInnen sehr gern empfohlen.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Cabré, Jaume Mues, Dietmar Garg, Eva Koch, Wolfram
Cabré, Jaume:
Die Stimmen des Flusses : Gek., inszenierte Lesung / Jaume Cabré. Gelesen von Dietmar Mues, Eva Garg u.a. - München : Der Hörverl., 2007. - 6 CDs ; 420 Min.
ISBN 978-3-86717-138-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher