Djavann, Chahdortt
Die Stumme Roman
Bücher

Tagebuchaufzeichnungen eines in einem iranischen Gefängnis auf seine Hinrichtung wartenden Mädchens.


Rezension

Fatemeh ist 15 Jahre alt und zum Tode verurteilt. In ihrem Tagebuch legt sie Zeugnis davon ab, wie es dazu kam und welch verhängnisvollen Lauf ihr Leben nahm. Zu ihrer Familie zählte auch „die Stumme", ihre Tante, die nach einem traumatischen Erlebnis nicht mehr sprach und zu der sie in einem innigen Verhältnis stand. Fatemeh bewundert die ganz eigene Stärke und Eigenwilligkeit ihrer Tante, die sich nicht den Gesetzen der Mullahs unterwirft. Doch dies bringt erst „die Stumme" und dann auch Fatemeh ins Gefängnis und führt zu beider Hinrichtung. Aus der Perspektive eines jungen Mädchens beschreibt Chadortt Djavann die Enge und Ausweglosigkeit der Situation von Frauen, die in einer streng islamisch ausgerichteten Gesellschaft selbstbestimmt leben wollen. Sie schildert Fatemehs bitteres Schicksal knapp, gedrängt und schnörkellos und verzichtet dabei auf unnötige Emotionalisierung.

Dieses Buch einer iranischen Schriftstellerin fordert zur weiteren Auseinandersetzung mit der Rolle der Frauen im Islam heraus und ist daher für Schule und Gemeindekreise geeignet.

Rezensent: Anne Rank


Personen: Mälzer-Semlinger, Nathalie Djavann, Chahdortt

Schlagwörter: Islam Iran Frauen

Djavann, Chahdortt:
Die Stumme : Roman / Chahdortt Djavann. Dt. von Nathalie Mälzer-Semlinger. - 1. Aufl. - München : Goldmann, 2010. - 110 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-442-31231-3

Zugangsnummer: 27349
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher