15 Parodien auf große Werke der Literaturgeschichte
Rezension
Bravo! Auf diese Idee muss man erst einmal kommen. Man nehme fünfzehn Autoren, übernehme ihre Diktion, ihre manierierten und stilistischen Eigenarten, integriere in diese Fälschungen mehr oder weniger aufwändige Kochrezepte, verrühre das ganze mit Esprit und einer großen Portion Humor und fertig ist ein Büchlein, wie es zumindest der Rezensent noch nicht gesehen und nicht gelesen hat. Fantastisch der Start mit Raymond Chandler, der von einer „platinblonden Keule“ schwadroniert, während er eine Lammhaxe zubereitet. Oder Gabriel García Marquez’ melancholischer Küchenchef namens “Pater Antonio del Sacrament del Altar Castaneda“, der, bevor er den Kochlöffel schwingt, im Garten sitzt und „in das sterbende Licht des Nachmittags“ blickt. Egal, wer die Regie am Herd übernimmt, ob Virginia Woolf, Harold Pinter, Homer, John Steinbeck oder Marcel Proust, stets gelingt es Mark Crick meisterhaft, die Stimmen seiner berühmten Protagonisten zu imitieren. Geradeso, als hätten sie es selbst geschrieben.
Ein großes Vergnügen für Liebhaber guter Literatur und guter Küche. Zum Lesen und Nachkochen bestens geeignet.Rezensent: Johann Ebend
Personen: Crick, Mark Ahlers, Walter
Crick, Mark:
Die Suppe des Herrn K. : Eine vollständige Geschichte der Weltliteratur in 15 Rezepten / Text und Ill. vom Autor. Dt. von Walter Ahlers. - 1. Aufl. - München : Blessing, 2006. - 110 S.: Ill.; 7 cm. -
ISBN 3-89667-313-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher