Schilderung des harten Alltagslebens im ländlichen Dänemark Anfang des 20. Jahrhunderts.
Rezension
Mit der erstmaligen Übersetzung des 1936 vom bekennenden Kommunisten Kirk (1898-1969) verfassten Kollektivromans hat der Verlag einen Glücksgriff getan. Die Eigenart der Menschen und deren Lebensverhältnisse im fiktiven Ort Alslev am Mariagerfjord in Nordjütland während des Wandels von der rein agrarischen zur industriellen Gesellschaft werden eindringlich vermittelt. Abhängigkeiten vom Wetter und von Großgrundbesitzern und Fabrikanten prägen das karge Leben der Kleinbauern und Tagelöhner. Gleichzeitig gibt es einen Wettstreit des fatalistischen Pastors der Volkskirche mit dem fanatischen Missionar der besonders pietistischen "Inneren Mission". Kirk hat die teils handfeste, teils religiös-überladene Sprache authentisch getroffen. Die Übertragung ins Deutsche wurde außerordentlich gewissenhaft vorgenommen (Jörg Seidel). Die wertvollen Anmerkungen (inkl. Bibelstellen) lehnen sich an die amerikanische Übersetzung von 2001 an. Die Fortsetzung "Die neuen Zeiten" (1939) erscheint noch 2013.
Eine Entdeckung, deren Anschaffung sich für Büchereien überall dort lohnt, wo LeserInnen Interesse an sozialhistorischen Romanen haben.Rezensent: Tobias Behnen
Personen: Kirk, Hans
Kirk, Hans:
Die Tagelöhner / Hans Kirk. Dt. von Jörg Seidel. - Rostock : Charlatan, 2012. - 344 S. ; 21 cm. - Aus d. Dän.
ISBN 978-3-937206-09-7 kt. : EUR 14.90
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