Im Frankfurt am Main der Nachkriegsjahre kämpft eine Gruppe überlebender Juden um einen Neuanfang in Deutschland.
Rezension
Alfred Kleemann hat seinen Onkel David Bermann, den „gnadenlosen Optimisten", sehr geliebt. Auf dessen Beerdigung im Jahre 1972 trifft er in ihrem Stammcafé die noch lebenden Freunde seines Onkels. Die Erinnerung der alten Männer an das gemeinsame Leben in Frankfurt 1946 läßt das Schicksal des Onkels noch einmal lebendig werden. David Bermann, Jossel Fajnbrot, Emil Verständig und die anderen hatten die Konzentrationslager überstanden - oft als einzige ihrer Familien - und waren zu ihrem eigenen Erstaunen nach Frankfurt ins Land der Täter zurückgekommen. Alle wurden Teilacher, Handelsvertreter, und verkauften, oft unter aberteuerlichen Umständen mit Einsatz und Chupze, ihre Waren. Dabei mussten sie mit noch vorhandenen Vorurteilen der Frankfurter und ihren eigenen Traumata fertigwerden. Spannend und lebendig geschrieben, erweckt das Buch Emotionen zwischen Weinen und Lachen.
Sehr zu empfehlen ist dieses informative, im besten Sinne tragisch-komische Buch. Jüngere und ältere Menschen werden unterschiedliche Zugänge haben, aber alle wird es anrühren.Rezensent: Helga Westerholz
Personen: Bergmann, Michel
Bergmann, Michel:
Die Teilacher : Roman / Michel Bergmann. - 1. Aufl. - Zürich : Arche, 2010. - 284 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7160-2628-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher