Jedes Mitglied einer Familie in den USA hat seinen eigenen Traum, dem es nachhängt, der es zum Traumjäger werden lässt.
Rezension
Der in Deutschland noch recht unbekannte Amerikaner Tom Drury (geb. 1956 in Iowa) rückt in seinem Roman wenige Tage dieser in sich gespalteten Gruppe an Protagonisten in den Blick, die doch miteinander auskommen muss. So unterschiedlich wie die Personen, so unterschiedlich sind auch die Sehnsüchte: Der eine muss unbedingt das alte Gewehr seines Stiefvaters besitzen, der andere lässt sich auf kindlicher Abenteuersuche durch die Umgebung treiben und wieder jemand ist nur auf der Suche nach innerem Halt. - Die nur kurze Zeitspanne erlaubt es, Wert auf Kleinigkeiten zu legen: Kurze Anekdoten, Beobachtungen am Rande und ein Sammelsurium verschrobener bis liebenswerter Charaktere, das sind die Stärken des Romans. Die Geschichte ist eine Wanderung zwischen Trauer und Freude, zwischen Irrsinn und Fantasie. Einige Passagen stimmen nachdenklich, teils will man die Protagonisten fast schon bemitleiden, zum Teil aber findet man sich in den vielen kleinen Problemen, die sich ihnen stellen, auch selbst wieder.
Drurys erster ins Deutsche übersetzter Roman ist absolut lesenswert.Rezensent: Jan van Nahl
Personen: Drury, Tom Falkner, Gerhard Matocza, Nora
Drury, Tom:
Die Traumjäger : Roman / Tom Drury. Dt. von Gerhard Falkner und Nora Matocza. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2008. - 255 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-608-93607-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher