Portrait einer Generation narzistischer Erwachsener und tyrannischer Kinder unauflöslich verbunden durch die Liebe.
Rezension
Nicht mehr Weitergabe von Wissen und Herstellung einer historischen Kontinuität, so die Autorin, seien heute das Motiv Erwachsener Kinder in die Welt zu setzen. Eltern heute bräuchten ihre Kinder, um sich lebendig und sicher zu fühlen. Ein Zuviel an Liebe, verbunden mit der Angst dem Nachwuchs Grenzen zu setzen und Auseinandersetzungen zu führen, verhindere den notwendigen Autonomie- und Ablösungsprozess und verursache zahlreiche Störungen, die eine gesunde kindliche Entwicklung verhindern. Die Psychoanalytikerin Caroline Thompson arbeitet in Frankreich sowohl in eigener Praxis, als auch im psychiatrisch klinischen Bereich mit Kindern. Viele Praxisbeispiele zeugen von einem reichen Erfahrungsschatz. Thompson stellt die einzelnen Kapitel in einen historischen Kontext und vermittelt damit dem Leser einen guten Hintergrund über Eltern-Kind-Beziehung in den verschiedenen Epochen.
Das Buch ist flüssig zu lesen, dennoch erscheint das aus psychoanalytischer Sicht geschriebene Buch eher für Fachleute geeignet zu sein.Rezensent: Christine Helming
Personen: Thompson, Caroline
Thompson, Caroline:
Die Tyrannei der Liebe : Wenn Eltern zu sehr lieben: Perfekte Erziehung und die Ambivalenz unserer Gefühle / Caroline Thompson. Dt. von Ursel Schäfer. - 1. Aufl. - München : Antje Kunstmann, 2008. - 191 S. ; 20 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-88897-528-8 geb. : EUR 16.90
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