Drei Brüder auf einer unfreiwilligen gemeinsamen Reise in ihre Kindheit und die Frage, ob sie sich versöhnen können.
Rezension
Benjamin, Pierre und Nils sind Brüder und waren sich einmal nah. Etwas hat sie auseinandergebracht, etwas, das ihre ganze Kindheit über allem schwebt, über das aber nicht gesprochen wird. Jedes Jahr verbringen sie ihre Sommerferien zusammen mit ihren Eltern an einem idyllischen schwedischen See, bis zu einem folgenreichen Unfall. Nun sind sie erwachsen und ihre Mutter hat posthum keinen anderen Wunsch, als dass ihre drei Söhne gemeinsam ihre Asche zum Sommerhaus bringen, dort verstreuen und sich wieder annähern. Alex Schulman ist ein Roman von großer Intensität auf dem Grat zur Schmerzgrenze gelungen, der sehr genau und fein ist in seiner Charakterbeschreibung der drei ungleichen Brüder, die sich letztendlich nicht nah sein können, weil alle um die Liebe einer für sie oft unberechenbaren Mutter konkurrieren. Kunstvoll – auch durch die gewählte zeitliche Struktur – entfaltet sich Stück für das Psychogramm einer Familie, in der es für die drei Brüder lange um emotionales Überleben ging.
Der Roman gibt Anlass über Geschwisterkonstellationen, verschiedene Perspektiven innerhalb einer Familie und das Thema Verlust nachzudenken. Für Fans tiefsinniger Belletristik.Rezensent: Marie Varela
Personen: Schulman, Alex Granz, Hanna
Schulman, Alex:
Die Überlebenden : Roman / Alex Schulman. Dt. von Hanna Granz. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2021. - 302 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-423-28293-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher