Die Pflegefamilie mit Sohn Noah zieht weg: Heimkind Enni, die oft rot sieht und Wutanfälle hat, kommt in ein Internat.
Rezension
Ein Roman als frecher, sensibler Bericht von Enni, 11 Jahre, Berlin, für ihren „Psychoonkel“. Wenn sie rot sieht und Ohren-Rauschen hat, dann kommen ihre Wutanfälle. Aber die Rotznasigkeit ist nur Selbstschutz und Überlebensstrategie. Die Darstellungsform zeigt ihr Seelenleben und kann beim Leser Verstehen wecken. Sie ist gern bei ihrer Pflegefamilie und mag deren Sohn Noah. Doch sie bleibt zurück, als die Familie in die Schweiz geht. Noahs Schokoriegelklau bringt sie zur Polizei und in ein Berg-Internat. Nur „Psychos“, meint sie: Dante im Rollstuhl, der ängstliche Karan, Diabetes-Lucky, die strenge Direktorin: sehr gut charakterisiert. Strenge Regeln: Jeder Fluch = 50 Cent oder 30 Minuten Arbeit (deshalb ein Roman voll durchgestrichener Wörter!). Sie will weg zu Noah. Doch für die Hilfe der anderen muss sie denen zu Tal-Ausflug (mit Dante auf Sitzrasenmäher bergab) und Achterbahnfahrt verhelfen: Karan will seine Angst überwinden. Happy End: Ennis Hilfsbereitschaft führt zu Solidarität der Mitschüler.
Die Story eines (hier sympathischen) „Problemkinds“: hervorragend spannend, einfühlsam und in frechem altersgerechtem Deutsch erzählt. Für (Schul-)Gruppen sehr gut geeignet.Rezensent: Delia Ehrenheim-Schmidt
Personen: Walder, Vanessa Korthues, Barbara
Walder, Vanessa:
Die Unausstehlichen und Ich - Das Leben ist ein Rechenfehler / Vanessa Walder. Ill. von Barbara Korthues. - Bindlach : Loewe, 2019. - 268 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-7855-8901-4
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher