Sydney im Griff skrupellos geschürter Islam- und Terrorismushysterie. Eine junge Frau gerät in schrecklichen Verdacht.

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Rezension

Die Puppe, so wird die Bartänzerin Gina Davies im Roman durchgehend genannt, gerät in den Verdacht, an der Vorbereitung eines Anschlags auf ein Fußballstadion beteiligt zu sein. Überwachungskameras zeigen sie mit einem arabisch aussehenden Mann, dem sie für eine Nacht in seine Wohnung folgt. Selbstgebastelte Bomben, die nicht zünden, werden im Stadion gefunden, und nun nehmen die Dinge ihren Lauf.
Falsche Indizien weisen auf sie hin, die Fahndungsmaschinerie der Terrorabwehr läuft an, sensationsbefeuernde Journalisten schüren Angsthysterie, und im Fernsehen sieht die ahnungslose Puppe fassungslos ihr Bild. Flanagan erzählt aus wechselnden Perspektiven und entwirft ein Gesellschaftspsychogramm, das sich überall in der westlichen Welt so entfalten könnte. Unsentimental, mit nüchterner Distanz wird berichtet, und gerade dadurch wird eine beklemmende Nähe erreicht. So könnte es einem selbst auch ergehen, denkt der gebannte Leser.

Mit sprachlicher Präzision werden verschiedene Milieus dargestellt und in ihrer gemeinsamen Wirkung auf die Ereignisse ausgelotet. Der in Australien schon 2006 erschienene Roman hat an seiner Aktualität bis heute nichts verloren. Eine Warnung vor Vorverurteilung und Angst, die einem den klaren Blick nimmt.

Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller

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Personen: Flanagan, Richard Bonné, Eva

Schlagwörter: Terror Hysterie