Erinnerungen an die Eltern, Ingmar Bergman und Liv Ullmann: eine Autobiographie ihrer Tochter à
Rezension
à obwohl die Eltern nie beim Namen genannt sind und der Roman dadurch eine Allgemeingültigkeit erhält, die weit über die persönliche Geschichte des berühmten Ehepaars hinausgeht. Es ist ein sachliches, wehmütiges Bild, das Linn Ullmann, eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen nicht nur Norwegens, hier zeichnet, ein Bild vom Aufwachsen, Erwachsenwerden und Altwerden, ein Bild, das einem lange nachgeht. Linn trifft sich mit dem Vater, zwischen ihnen ein Aufnahmegerät; gemeinsam wollen sie dem Altern nachgehen, es dokumentieren. Aber die Zeit ist ihnen davongelaufen, denn mit dem Alter hat sich auch mehr und mehr die Nacht über den Vater gelegt, hat das Vergessen ihn eingeholt. Bruchstücke ihrer Gespräche sind in den hochliterarischen, auch poetischen Text Linn Ullmanns eingeschoben, unzusammenhängend oft, ehrlich, unter die Haut gehend. Sie vermitteln unmittelbare und private Einblicke in die Persönlichkeit und das Privatleben des Meisters des Films. Großartige, anspruchsvolle Lektüre.
Für Leser, die an Lebens- und Zeitfragen interessiert sind; Freunde des Films, die mit Bergmans Werk vertraut sind, werden unterschwellig noch mehr verstehen.Rezensent: Astrid van Nahl
Personen: Ullmann, Linn
Ullmann, Linn:
Die Unruhigen : Roman / Linn Ullmann. Dt. von Paul Berf. - München : Luchterhand, 2018. - 411 S. ; 22 cm. - Aus d. Norw.
ISBN 978-3-630-87421-0 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Ull - Buch