Eine Tochter auf der Suche nach der Vergangenheit ihrer Mutter im Dritten Reich und den eigenen Wurzeln.
Rezension
Der Roman wechselt in Rückblenden zu Ereignissen, die 1939 in Weimar beginnen und sich bis in die erste Nachkriegszeit erstrecken, zu solchen in den Neunziger Jahren in den USA, die die Identitätssuche der Tochter thematisieren, die zufällig ein Foto entdeckt, das sie als Kind mit ihrer Mutter und einem SS-Offizier zeigt. Sehr vage Bilder aus jenen Kindertagen steigen in ihr auf, die sie glaubt entschlüsseln zu können als grausame Vergewaltigungsszenen - immer und immer wieder unter Zwang - und die die Mutter über sich ergehen ließ, um die zusätzlichen Lebensmittel von ihm zu bekommen, ohne die sie verhungert wären. Bei einem groß angelegten Forschungsprojekt ihrer Universität glaubt die Historikerin den Ursachen näher kommen zu können. Schließlich kann sie verstehen, warum die Mutter seit Jahren beharrlich über diese Zeit geschwiegen hat und akzeptieren, dass es ein Recht auf dieses Schweigen für die Mutter gibt.
Der Roman wirkt recht konstruiert, die Schilderungen angelesen, wenig realistisch. Es fehlt die natürliche Inspiration wie oft bei Autoren, die vom kreativen Schreiben kommen.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Blum, Jenna
Blum, Jenna:
Die uns lieben : Roman / Jenna Blum. Dt. von Yasemin Dinçer. - Berlin : Aufbau, 2015. - 526 S. ; 22 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-351-03588-4 geb. : EUR 19.95
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