6.000 Kinder und Jugendliche gelten in Deutschland als vermisst.Welches traurige Schicksal könnte ihnen widerfahren sein?
Rezension
Fünf Kinder und Jugendliche werden in einem Keller gefangengehalten und fast täglich von drei Erwachsenen misshandelt und missbraucht. Laut Aussage der Täter stellt das Motiv eine durch das Aufwachsen der eigenen Kindern erfahrene "vergeudete" Lebenszeit und eingebüsste "Lebensqualität" dar. Was genau den Opfern widerfährt, ist so schrecklich, dass sie darüber untereinander nicht zu reden wagen. Alle Entführten haben Strategien entwickelt, in dieser Situation nicht "durchzudrehen", z.B. Singen, Glaube an Gott, gedanklicher Eskapismus. Mit fortgeschrittener Zeit überwiegen jedoch die Selbstmordgedanken. Eine Tages gelingt ihnen die Flucht, wobei sie ihre Peiniger töten. Welchem traurigen Schicksal die Jugendlichen in letzter Sekunde entkommen sind, lassen die großen Plastiksäcke, Beile und Sägen erahnen. - Zutiefst aufwühlend und schockierend präsentiert sich dieser neue Roman von Ani, der sich wie in Kevin Brooks "Bunker Diary" dem vermeintlichen Schicksal vermisster Personen annimmt.
Dieser Roman hat großes Potential, als sogenannte "Aufklärungslektüre" bei Veranstaltungsarbeit und auch im Rahmen eines Schulprojektes eingesetzt zu werden.Rezensent: Inger Lison
Personen: Ani, Friedrich
Ani, Friedrich:
Die unterirdische Sonne : Roman / Friedrich Ani. - München : cbt, 2014. - 332 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-570-16261-3
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher