Der „Focus“-Redakteur präsentiert populärwissenschaftlich das gegenwärtige Wissen zur Varusschlacht und ihrem Kontext.
Rezension
Der Untertitel „Der germanische Freiheitskrieg“ erinnert an die Darstellung von Arminius als deutschem Urahnen im 19. Jahrhundert und im Nationalsozialismus. Doch der gut recherchierte und leicht lesbare Band macht deutlich, dass die damaligen germanischen Stämme nur wenig mit den späteren Deutschen zu tun hatten und dass das sich entwickelnde Gemeinschaftsgefühl recht fragil war. Überwiegend war es eine Reaktion auf die brutale römische Kolonisation, die auch vor Völkermord nicht zurückschreckte. Die journalistische Herangehensweise an die Thematik, die aus römischer und germanischer Perspektive aufgerollt wird, und der flotte Stil machen den Band unterhaltsam. Zahlreiche farbige Karten und Fotos in der Mitte des Bandes erhöhen die Anschaulichkeit. Zwar wird wohl für viele Liebhaber der Antike das Römische Reich zu negativ dargestellt werden, aber die Breite der Darstellung ermöglicht eine eigene Sicht.
Die flüssig geschriebene und fundierte Darstellung, die auch historisch weniger Interessierte anspricht und sich daher auch für kleinere Büchereien eignet. Breit empfohlen.Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Pantle, Christian
Pantle, Christian:
Die Varus-Schlacht : Der Germanische Freiheitskrieg / Christian Pantle. - Berlin : Propyläen, 2009. - 320 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-549-07322-3
Signatur: Gd 1 - Bücher