Von einem Tag auf den anderen beschließt die Koreanerin Yeong-Hye kein Fleisch mehr zu essen. Das hat verheerende Folgen.
Rezension
Durchschnittlich ist die Eigenschaft, die Yeong-Hye am besten beschreibt, findet zumindest ihr Mann. Dies ist ihm ganz Recht, da er sich bei ihr nicht anstrengen muss. Eines Tages beschließt Yeong-Hye auf Fleisch und tierische Produkte zu verzichten. Die Familie ist außer sich, denn die junge Frau bricht gesellschaftliche Normen und wird immer dünner. Man zwingt sie zu essen, da begeht sie einen Selbstmordversuch. Außerdem streckt sie sich bei jeder Gelegenheit wie eine Pflanze der Sonne entgegen, was ihre Umgebung sehr irritiert. Nur ihr Schwager, eine Künstlerseele, scheint sie zu verstehen; das bleibt nicht ohne Folgen. Aus drei Perspektiven wird die „seltsam verstörende, hypnotisierende“, brillant formulierte Geschichte einer Selbstbefreiung erzählt, welche von der Koreanerin Han Kang verfasst und 2016 mit dem Man Booker International Prize ausgezeichnet wurde. Dieses (Hör-)Buch, sehr gut gelesen von drei Profi-Sprechern, verlangt einem emotional viel ab und geht einem lange nach.
Eher für Büchereien mit literarisch sehr interessierten NutzerInnen.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Kang, Han Lee, Ki-Hyang Schmid, Rike Striesow, Devid
Kang, Han:
Die Vegetarierin : Ungekürzte Fassung / Han Kang. Gelesen von Rike Schmid, Devid Striesow u.a. Dt. von Ki-Hyang Lee. - Berlin : Argon, 2016. - 5 CDs ; 351 Min. -
ISBN 978-3-8398-1560-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher