Die Geschichte von vier Paaren, die einander gefunden, geliebt, geheiratet, betrogen und verlassen haben.
Rezension
Die Autorin, überzeugte Feministin, präsentiert einen historisch-kritischen Streifzug durch die Beziehungen verschiedener Paare mit allen Höhen und Tiefen. Sie gibt Einblick in subjektive Mentalitäten, emotionale und gedankliche Veränderungen gepaart mit Erfahrungen und Eindrücken, die ein Umdenken der Beteiligten dokumentieren. Sie vergleicht Lebensformen miteinander u.a. am Exempel der Schwestern Kate und Alva und deren konträrer Lebensphilosophie. Während Alva, angepasst, verheiratet und Mutter, die Institution "Ehe" verklärt, betrachtet Kate diese voller Skepsis als „(Versorgungs-) Geschäft", ein künstliches Konstrukt also, ohne „Bestands -Gewähr" in völliger Abhängigkeit, das für die Protagonistin keinesfalls eine adäquate Daseins-Form darstellt. Kate favorisiert eine Partnerschaft in finanzieller Unabhängigkeit, dem Erhalt ihrer Persönlichkeit, mit der Verläßlichkeit auf Intuition und Fairness als Maxime für ein funktionierendes Zusammenleben, mit dem bewußten „Verzicht auf die (-materielle) Erfahrung, dass NUR ein Diamant das Maß einer Hingabe" auszudrücken vermag. Sondern für sie gilt das Motto: "Übertrefft einander an Güte".
Lesenswerte Lektüre (-Das Cover ist dem Inhalt des Romans nicht angemessen-) mit Erkenntnissen über den historischen Wandel der „Definition Ehe". Episch dicht, interessant, eine Ablenkung im Klinikalltag. Empfehlenswert für alle (Patienten-) Büchereien.Rezensent: Brigitta Morgenstern
Personen: Sullivan, J. Courtney Heise, Henriette
Sullivan, J. Courtney:
Die Verlobungen : Roman / J. Courtney Sullivan. Dt. von Henriette Heise. - Wien : Deuticke, 2014. - 589 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-552-06244-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher