Ein Buch über die Flucht einer Familie aus Vietnam nach Kanada.
Rezension
Mit acht Jahren flieht Vi mit ihrer Mutter und ihren Brüdern aus Vietnam und gelangt über Malaysia nach Kanada. Dort wächst sie in den Traditionen der vietnamesischen Kultur auf. Erst mit dem Erwachsenwerden beginnt Vi sich zu emanzipieren. Und das ist ein schwerer Weg. Sie will ihre Herkunft nicht aufgeben und doch möchte sie nicht das Leben führen, das ihr vorgeschrieben wird. Sie muss erst selbst nach Vietnam reisen, um zu sehen und zu verstehen, wie sie leben möchte und wer sie selbst ist. Aus dieser Geschichte ist ein politisch-soziologischer Roman geworden, der die Frage nach der Identität von Flüchtlingen stellt. Ebenso ist es ein geradezu poetischer Roman, der so feinfühlig zu beschreiben weiß, was in einem Menschen vor sich geht und wie sich Fragen und Zweifel anfühlen. Es geht um die Frage der Freiheit und das Gefühl, das Erinnerungen und Traditionen beschweren. Es geht um die Frage der Liebe zu Familie und der Sehnsucht nach einem selbstbestimmten und selbsterlebten Leben.
Für Gemeindekreise, Literaturgruppen, interessierte Lesende.Rezensent: Dirk Purz
Personen: Thúy, Kim
Thúy, Kim:
Die vielen Namen der Liebe : Roman / Kim Thúy. Dt. von Andrea Alvermann u. Brigitte Große. - München : Antje Kunstmann, 2017. - 138 S. ; 20 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-95614-168-3 geb. : EUR 18.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Thu - Buch