Die deutschen Enkel erzählen in einzelnen Geschichten die Lebensgeschichte ihres verstorbenen polnischen Opas Jurek.
Rezension
Die ersten Geschichten beginnen mit der Zeit vor dem 2. Weltkrieg, erzählen vom Aufenthalt des Opas im KZ im Nationalsozialismus und führen dann in die Zeit Polens als Volksrepublik bis zum Anfang der jetzigen dritten Republik. Die Geschichten, die den „kleinen“ Tod im Leben des Opas aufspüren, sind in Ton und Wort gebrochen. Dieser ironische Stil in den Geschichten macht die Lebensgeschichte Opa Jureks zu einem Schelmenroman, der aus der Sicht der deutschen Enkel erzählt wird und damit eine weitere Brechung erhält. Das Konzept der narrativen Identität ist in den vielen Toden des Opa Jureks gut gelungen. Das Hörbuch wird von Robert Stadler gelesen. Er liest der ironischen Form entsprechend korrekt und untertreibend.
Der anspruchsvolle Text verlangt reflektierte Zuhörerinnen und –hörer. Wer Polen und seiner Geschichte verbunden ist, hört schöne Erfahrungen und Reflexionen. Für Ironie-sensible ZuhörerInnen ab 16 Jahren.Rezensent: Martin Schulz
Personen: Nawrat, Matthias Stadlober, Robert
Nawrat, Matthias:
Die vielen Tode unseres Opas Jurek : Autorisierte Lesefassung / Matthias Nawrat. Gelesen von Robert Stadlober. - Berlin : Argon, 2015. - 7 CDs ; 485 Min.
ISBN 978-3-8398-1438-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher