Ein außergewöhnliches Sachbuch, das sich dem Themenkomplex Krieg erzählend, diskutierend und berichtend annähert.
Rezension
In irritierend militärischem Layout und nahezu unsystematisch nimmt das „Sachbuch“ die Auseinandersetzung mit Krieg und seinen Ursachen auf. Die Kreuzzüge, der Dreißigjährige Krieg und die Weltkriege werden halbwegs chronologisch geschildert, allerdings vermischt mit Kapiteln zu Kriegsformen, -gründen, -spielen und -kunst. Dank dieser Mindmap-Struktur (in der Tat ist das Buch laut Einleitung beim Abendessen konzipiert worden), der engen Gliederung und klassischer Info-Boxen kann man gut querlesen, doch auch wer die Lektüre auf Seite 1 beginnt, wird mittels ungewöhnlicher Stilelemente geführt. So gibt es zahlreiche fiktive Erzählungen von Kriegserlebnissen: Schlachten und Schicksale werden über konkrete Charaktere vermittelt. Eine andere Rubrik diskutiert gar das Pro und Contra von Kriegsaspekten. Kunst und Literatur kommen ebenso zur Geltung. Die unkonventionelle Vermittlung ist aber wider Erwarten kein Problem, sondern erfrischend provokant, äußerst aktuell und angemessen ernst.
Breit empfohlen: Zum Durchblättern, Durchlesen, Eintauchen. Als Lehrbuch wie als Diskussionsanregung oder weil sich die große Frage stellt: Warum Krieg?Rezensent: Malte Möck
Personen: Schneider, Gerd
Schneider, Gerd:
Die vielen Väter des Hasses : Wer Frieden will, muss wissen, wie Kriege entstehen / Gerd Schneider. - 1. Aufl. - Würzburg : Arena, 2011. - 167 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-401-06144-3
Sozialwissenschaften (Staat, Politik, Recht, Wirtschaft) - Signatur: Js - Bücher