In seinem ersten Fall muss der finnische Kommissar Takamäki sich nicht nur mit einer mysteriösen verkohlten Leiche beschäftigen, sondern auch vorsichtig ein Dickicht von Undercover-Ermittlungen entwirren.
Rezension
Was für Kommissar Takamäki von der Polizei in Helsinki zunächst wie ein tragischer Tod durch eine Überdosis Heroin aussieht, entwickelt mysteriöse Züge, als in den Daten des Polizeicomputers Ungereimtheiten auftauchen. Hat der Tod des LKW-Fahrers mit einer Undercover-Aktion der Zentralpolizei zu tun, deren Kollegen sich auffallend bedeckt halten? Mit Zähigkeit und unter Einsatz von viel Ermittlungs- und Abhörtechnik verfolgt das Team aus Helsinki die Spur nach Tallinn, wo der Fall eine überraschende Wendung nimmt.
Der erste auf Deutsch erschienene Krimi des finnischen Autoren Sipilä setzt auf eine ansatzweise chronologische Beschreibung der Ermittlungsarbeit mit Teambesprechungen, Entscheidungen und dem Kampf mit formalen Vorschriften. Zentrales Thema ist die Frage nach der moralischen Integrität von Polizisten angesichts der steten Versuchung, aus ihrer Stellung finanziellen Gewinn zu schlagen. Allerdings stellt der Verfasser nicht die psychologisch schlüssige Analyse der handelnden Personen in den Vordergrund, sondern lässt die Geschehnisse für sich sprechen. Erst im letzten Drittel des Romans gewinnt der Roman an Tempo, es kommt zu einem spannenden Showdown und die menschlichen Interaktionen werden überzeugender.
Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Sipilä, Jarkko Schrey-Vasara, Gabriele
Sipilä, Jarkko:
Die weiße Nacht des Todes : Kommissar Takamäki ermittelt / Jarkko Sipilä. Dt. von Gabriele Schrey-Vasara. - 1. Aufl. - Reinbek : Rowohlt Taschenbuch Verl., 2007. - 348 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-499-24394-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher