Ramqvist, Karolina
Die weiße Stadt Roman
Bücher

Karin war Gangsterkönigin. Die absolute Nummer Eins. Nach Johns Tod bricht ihre Welt zusammen und sie ist eine am Boden zerstörte Existenz.


Rezension

Karin sitzt auf einem verdreckten Sofa mit ihrer Tochter Dream an der Brust in ihrer kalten Wohnung. John wollte ein Kind von ihr, sie nicht. Erst hat er sie sitzen gelassen in dem großen Luxushaus, wo nicht einmal mehr die Heizung funktioniert, das Telefon abgestellt ist und Teile des Inventars bereits gepfändet worden sind. Karin erlebt den Totalabsturz aus einer Welt des Glamours in einer Gangsterwelt, wo sie gemeinsam mit John in der Szene überall Bewunderung und Neid hervorgerufen hat. John ist tot und damit auch ihr Leben zerstört. Die Welt draußen spiegelt ihr Innenleben wider, es ist kalt, grau und trostlos und auch die Personen, die ein Gutachten für die Versteigerung des Hauses erstellen sollen, sind verwahrloste Gestalten. Das, was sie am Leben hält, ist ihre Tochter, von der sie sich förmlich ausgesaugt fühlt. Die Autorin beschreibt eine am Boden zerstörte Existenz, die in Lethargie versinkt, aber irgendwann erkennt, dass sie von der Männerwelt betrogen worden ist und entschlossen darum kämpft, ihren Anteil zurückzuholen. Das könnte spannend werden – ist es aber nicht. Im Klappentext dieses Romans ist von existenziellen Frauenthemen die Rede: der weibliche Körper, ein ungewolltes Kind, Verlust der großen Liebe, finanzielle Abhängigkeit.

Mir ist der Zugang zu diesen Themen verschlossen geblieben, weil es der Autorin aus meiner Sicht nicht gelingt, eine Verbindung zur Romanfigur herzustellen. Eine Empfehlung kann ich für dieses Buch nicht geben.

Rezensent: Sophie Jünemann


Personen: Ramqvist, Karolina Rávic Strubel, Antje

Schlagwörter: Gangster

Ramqvist, Karolina:
Die weiße Stadt : Roman / Karolina Ramqvist. Dt. von Antje Rávic Strubel. - Berlin : Ullstein, 2016. - 184 S. ; 20 cm. -
ISBN 978-3-550-08133-0

Zugangsnummer: 36280
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher