In Jugendsprache erzählte Geschichte des Comingout eines 16-Jährigen.
Rezension
Mike, 16 Jahre, hat gerade eine wenig überzeugende Beziehung mit Lisa hinter sich, hängt vornehmlich mit seinen Kumpels aus der Band herum und entdeckt plötzlich, dass Mädels nicht so sein Ding sind. Lisa, nun zur besten Freundin mutiert, ermutigt ihn sich auszuprobieren, Gefühle zuzulassen. Aber das funktioniert schon bei pubertierenden Hetero-Jugendlichen nicht, bei Mike noch weniger. Tim Wallace erscheint ihm als echter Kotzbrocken, und doch fühlt er sich zu ihm hingezogen. Es ist die Geschichte des Comingout eines Jugendlichen, der für den Leser nicht recht zur Identifikationsfigur werden will. Erst im letzten Drittel des Buches findet man einen Zugang. Die Sprache, man könnte sie als "jugendlich" beschreiben, ist ein weiteres Hindernis: Sie ist "cool" und gerade das macht es schwer, tiefgehende Gedanken, die mit einem Comingout einhergehen, zu beschreiben. Und noch einen Nachteil hat die extensive Jugendsprache: in zwei Jahren wirkt sie überholt und aufgesetzt.
Literarische Auseinandersetzung mit dem Thema Comingout.Rezensent: Volker Dettmar
Personen: Goslee, S. J.
Goslee, S. J.:
Die Welt übt den Untergang und ich grinse zurück / S. J. Goslee. Dt. von Marianne Harms-Nicolai. - Hamburg : Dressler, 2017. - 317 S. ; 21 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-7915-0030-0 geb. : EUR 16.99
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Gos - Buch