Der Altbundeskanzler und Verantwortungsethiker Schmidt entfaltet Aspekte und Dimensionen der politischen Ethik aus der Sicht eines Berufspolitikers.
Rezension
Frieden ist das höchste Gut der politischen Ethik. Dieses Ziel wird gefährdet einmal durch die Religionen selbst, insofern sie intolerant und militant missionarisch sein können, als auch durch die Politik, die Religionen instrumentalisiert. Religionen legen ihren Anhängern nur Pflichten auf. Im Gegensatz dazu spricht das Grundgesetz von der Würde des Menschen und seinen Rechten. Schmidt hat viel Sympathie für Konfuzius und Sokrates, für die Religion keine Rolle spielt. Der Hanseat Schmidt kann Religion nicht aus ihr selbst würdigen. Er sieht in der Religion aber ein Gegengewicht gegen Werteverfall. Für den Politiker sind Vernunft und Gewissen der Kompass zur Entscheidungsfindung. In der Demokratie verantworten sich Politiker vor dem Wähler und im letzten Sinn vor ihrem eigenen Gewissen, das natürlich auch irren kann. Helmut Schmidt würdigt den Kompromiss als eine starke und schwierige Leistung der Demokratie.
Die Rede kann im Religionsunterricht, im Konfirmandenunterricht, in der Erwachsenenbildung oder in Gesprächsgruppen als Ganzes oder in Ausschnitten eingesetzt werden.Rezensent: Martin Schulz
Personen: Schmidt, Helmut
Schmidt, Helmut:
Die Weltethos-Rede : Konflikt zwischen Vernunft und Religion / Helmut Schmidt. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2008. - 1 CD, 64 Min.
ISBN 978-3-455-30654-5 : EUR 12.95
Glaube und Theologie im Gespräch (z.B. Auseinandersetzung mit Wissenschaften, Religionen und Weltanschauungen) - CD