Widerlegung von 32 Behauptungen zur Wiedervereinigung.
Rezension
Wer kennt sie nicht, die immer wieder zu hörenden Standardfloskeln, die die Fakten verdrehen, die Prozesse in Deutschland nach 1989 simplifizieren und damit die Geschichte verfälschen und eine Stimmung schaffen, die das Zusammenwachsen hemmt? Typische Behauptungen, denen der Philosoph und Theologe Schröder als kenntnisreicher Beteiligter nachgeht, sind etwa "Die DDR war kein Unrechtsstaat", "Die Renten im Osten sind ungerecht hoch" oder "Der Westen hat den Osten kolonisiert". Besonders interessant sind auch die Analysen zu wichtigen, aber fast vergessenen ökonomischen Fragen zur Währungsunion, zu Enteignungen oder zur Arbeit der Treuhandanstalt. Der Stil ist nüchtern und verständlich. Die populärwissenschaftliche Sachlichkeit wird durch die sorgfältig recherchierten Quellen in den Endnoten unterstrichen. Die Texte sind nicht zuletzt deshalb auch sehr gut für den Einsatz in der Schule geeignet.
Da fast alle LeserInnen als Zeitzeugen eine eigene Meinung oder zumindest Erinnerung zum Thema haben, dürfte das qualitativ hochwertige Buch auch in kleineren Büchereien gut nachgefragt werden.Rezensent: Tobias Behnen 11.04.07
Personen: Schröder, Richard
Schröder, Richard:
Die wichtigsten Irrtümer über die deutsche Einheit / Richard Schröder. - 1. Aufl. - Freiburg : Herder, 2007. - 254 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-451-29612-3 kt. : EUR 16.90
Geschichte (einschl. Kulturgeschichte), Zeitgeschichte - Buch