Der Roman ist der ambitionierte Versuch eines Porträts der 1980er Jahre. Protagonisten sind junge Leute aus dem jüdischen Viertel in Chicago, Schauplatz ist die ganze Welt.
Rezension
Fünf jiddische Kernbegriffe bilden die Überschriften der fünf Kapitel des Romans. Die ruhelos hektische Betriebsamkeit der Jugendlichen nach dem Ende ihrer Schulzeit kennzeichnet ihre Selbstsuche, Berufsfindung und den unbefangenen Wunsch nach einer Veränderung der amerikanischen Gesellschaft.
Hingeworfene Sprachfetzen sollen wohl flüchtige Bewusstseinsinhalte andeuten, eine unübersehbare Fülle von Personen und Handlungsbruchstücken die Vitalität der Gesellschaft beschwören, beiläufige Sexualität Toleranz suggerieren und der rasche Ortswechsel (einschließlich Europas) Weltläufigkeit dokumentieren. Die Beobachtung des Haleyschen Kometen fügt dem irdischen Mikrokosmos schließlich auch noch den kosmischen Makrokosmos hinzu.
Der Leser verliert sich rasch in diesem Gewirr, wird durch eine flapsige Sprache irritiert, die wohl als Ironie identifiziert werden soll, und fragt schließlich etwas genervt nach dem Sinn des Ganzen.
Sehr gut ist allerdings das Glossar jiddischer Begriffe am Ende des Buches.
Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller
Personen: Langer, Adam Osterwald, Grete
Langer, Adam:
Die Windige Stadt / Adam Langer. Dt. von Grete Osterwald. - 1. Aufl. - Reinbek : Rowohlt, 2007. - 494 S. ; 21 cm. -
ISBN 3-498-03924-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher