Der Unfall in einem Atomkraftwerk setzt eine radioaktive Wolke frei. Janna flieht mit ihrem kleinen Bruder, um in Hamburg Zuflucht zu finden.
Rezension
Die aufrüttelnde Geschichte, die Gudrun Pausewang nach dem realen Unfall in Tschernobyl im Jugendbuch „Die Wolke“ (1987) vorstellte, wird von der jungen deutschen Zeichnerin Anike Hage (geb. 1985) als Manga erzählt. Sicher nicht zu Unrecht glaubt der Verlag, mit dieser, unter Jugendlichen hoch im Kurs stehenden Kunstform die intendierte Zielgruppe erreichen zu können. In klaren Konturzeichnungen, mit nur wenig Raster- und Schwarzflächen, mit tendenzhaft realistischen, in Mimik und Pose sehr ausdrucksstarken Figuren und sparsam eingesetzten Sprechblasen zeigt uns Hage nah das tragische Geschehen. Wir verfolgen die Flucht der 15jährigen Janna zur Tante nach Hamburg. Die Nähe der Figur lässt miterleben, wie sie als Unfallopfer ausgegrenzt wird, wie sie trotz des unaufhaltsamen Fortschreitens des gesundheitlichen Verfalls, auch angesichts eines ebenso betroffenen Freundes, der verzweifelt Selbstmord verübt, nicht aufgibt: „…das bisschen Leben, was mir vielleicht bleibt stirbt, will ich leben, wie ich will!“
Ein sensibilisierender Manga-Roman für Jugendliche, der, keineswegs reißerisch, auf spannende wie bedrückende Weise die Gefahr, die potentiell von Atomkraftwerken ausgehen kann, thematisiert.Rezensent: Dietrich Grünewald
Personen: Hage, Anike
Hage, Anike:
Die Wolke : Graphic Novel / Anike Hage Text und Ill. - Ravensburg : Ravensburger Buchverl., 2008. - 169 S.: überw. Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-473-35294-4
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher