Vom Urchristentum bis zu Scientology, von der Heiligen Römischen Kirche bis zur Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters: Gerald Willms unternimmt den Versuch, das Panorama der 2000-jährigen Kultur- und Ideengeshichte der religiösen Bewegungen des Abendlandes zu entfalten.
Rezension
Der Autor war u.a. Lehrbeauftragter für Religionswissenschaften und arbeitet seit 2009 als Wissenschaftslektor. Mit einer gewissen Burschikosität zeichnet Willms das Bild der religiösen Bewegungen, wobei Hinduismus, Buddhismus sich nur mit Mühe in dem Untertitel von Paulus bis Scientology und abendländische Religionsgeschichte einordnen lassen, wie es Willms suggeriert. „Weder aus kirchlicher Sicht“ noch im marktüblichen Stil einer „Anti-Sekten-Polemik“ will Willms allein auf der Basis empirischer Fakten und wissenschaftlicher Sichtweise die Normalität religiöser Abweichungen und Sonderformen dokumentieren, ohne zu verurteilen. Dabei tut er manchmal oft des Guten zuviel, in der Vereinfachung, in dem Versuch der „lockeren“ Darstellung.
Der Verzicht auf Quellen wirkt eher als Bremse für die Weiterbeschäftigung, die Kurzbibliographie führt nicht weit. Manches bleibt peinlich (sola gratis) und flüchtig. Willms scheint dies zu wissen und entschuldigt sich schon prophylaktisch. Der Autor hat sich eher übernommen.Rezensent: Martin Weskott
Personen: Willms, Gerald
Willms, Gerald:
Die wunderbare Welt der Sekten : Von Paulus bis Scientology / Gerald Willms. - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2012. - 341 S. ; 23 cm
ISBN 978-3-525-56013-6
Sekten, Sondergemeinschaften - Signatur: Cd 3 - Bücher