Drei Außenseiter auf einer Schatzsuche, die sie in die Vergangenheit und schließlich zu sich selbst führt.
Rezension
Nicholas gilt als Sonderling. Nicht nur, dass er ständig über Primzahlen oder textuelle Ergänzungen der Notation nachdenkt, er glaubt auch, sein verstorbener Bruder wäre ein Baum. Umso unheilvoller empfindet Nicholas den drohenden Verkauf des Hauses samt Garten, in dem dieser Baum steht. Da kommt ihm der soeben aus dem Gefängnis entlassene Opa, der einen alten verborgenen Familienschatz zu besitzen glaubt, gerade recht. Leider hat der alte Mann starke Gedächtnislücken und kann sich nur diffus an das Versteck erinnern. Für Nicholas beginnt eine spannende Suche, in deren Verlauf er in Zeke und Jordan zwei Mitstreiter findet, die schließlich zu seinen ersten wahren Freunden werden.
Die Geschichte verlangt den jungen Lesern einiges ab. Hier kommen Themen wie Ausgrenzung, Demenz, Hochbegabung, familiäre Gewalt, soziale Armut, Verbrechen, Verlust und Versagensängste zur Sprache, die aber erstaunlich feinfühlig und ungezwungen geschildert werden. Zudem werden Liebe, Vergebung, Freundschaft und Mut als Gegenentwurf unterbreitet.
Rezensent: Juliane Deinert
Personen: Baker, Matthew Freund, Wieland Wandel, Andrea
Baker, Matthew:
Diebe, Lügner und Helden wie wir / Matthew Baker. Dt. von Wieland Freund u. Andrea Wandel. - Stuttgart : Thienemann, 2016. - 356 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-522-18423-6
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher