Straßenkinder kämpfen als Diebe in einer südamerikanischen Großstadt ums Überleben.
Rezension
Baz lebt in einer Armensiedlung am Rande einer namenlosen südamerikanischen Metropole. Sie ist vielleicht zwölf Jahre alt, aber genau weiß sie es nicht, genauso wenig wie sie weiß, welcher ihr richtiger Name ist und wo sie herkommt. Ihre "Familie" sind ihre "Ziehmutter" Fay, die sie aufgenommen hat, und vor allem Demi, mit dem sie ein eingespieltes Team von Taschendieben bildet. Beide haben ihre eigenen Überlebensstrategien in der von Dreck, Lärm, Hitze und Verbrechen geprägten unbarmherzigen Welt, in die sie hineingeworfen worden sind. Folgerichtig und glaubhaft werden die Mechanismen von Armut und Kriminalität dargestellt. Als die beiden Kinder einen der mächtigsten und gefährlichsten Männer der Stadt bestehlen, geraten sie in einen Strudel sich überstürzender Ereignisse. Der Originaltitel des Romans ("Two good thieves") zeigt die spürbare Zuneigung des Autors zu seinen Protagonisten, die durch ihre Lebensumstände zu Kleinkriminellen werden, aber letztlich auch auf ihre Weise im Sog von Gewalt, Angst und Abhängigkeit Werte wie Freundschaft und Solidarität verkörpern.
Ein packendes, sozialkritisches Buch, das Betroffenheit weckt. Breit empfohlen für Leser ab 12 J.Rezensent: Dieter Jeanrond
Personen: Gatti, Will
Gatti, Will:
Diebe! : Roman / Will Gatti. Dt. von Karsten Singelmann. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2010. - 413 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-407-81058-8 geb. : EUR 16.95
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch