Eine Freundschaftssommer zweier unterschiedlicher Mädchen. Mit feinen Zeichnungen.
Rezension
Sie kennt keine Grenzen. Jente (12) fordert Marie (fast 11) immer wieder heraus. Die Dinge könnten einfach nur schräg sein, z. B. einem erwachsenen Nachbarn einen anonymen Liebesbriefschreiben oder abenteuerlustig, wie in einer Spätsommernacht am frühen Morgen durch die Neubausiedlung streifen. Es zeigt sich aber, dass Witz und Abenteuerdrang häufig auf Maries Kosten gehen und es zudem auch immer gefährlicher wird …
Die Niederländerin Enne Koens erzählt sehr klar und einfühlsam von einer toxischen Freundschaft. Man kann die freundlich verunsicherte Ich-Erzählerin Marie, die mit ihren Eltern gerade erst umgezogen ist, sehr gut verstehen. Sie vermisst ihre zurückgelassene beste Freundin Zoe, ist daher froh, Jente kennenzulernen. Koens setzt mit einer lebensgefährlichen Mutprobe ein, löst die Spannung aber erst ganz am Ende auf und lässt Marie erstmal im Rückblick erzählen. Dabei versteht sie es auch, die unbefangenen leichten Freundschaftsmomente im Nirgendwo zwischen Kindheit und Pubertät einzufangen und eine Balance von Dramatik und Gelassenheit gekonnt zu halten.
Rezensent: Anna Winkler-Benders
Personen: Koens, Enne Kuiper, Maartje Kluitmann, Andrea
Koens, Enne:
Dieser Sommer mit Jente / Enne Koens. Ill. von Maartje Kuiper. Dt. von Andrea Kluitmann. - Hildesheim : Gerstenberg, 2023. - 180 S. : Ill. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-8369-6126-4
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher