Der Nahostkonflikt an Beispielen persönlicher Beziehungsgeschichten. Eindrücklich erzählt mit ironischen Zwischentönen.
Rezension
Der jüdisch-amerikanischer Schriftsteller, der selbst längere Zeit in Jerusalem lebte, schildert in diesem Roman die Tragik des Israel-Palästina-Konflikts im Spiegel von persönlichen Beziehungsgeschichten. Zum Beispiel dem Verhältnis des Gefangenen Z zu seinem Wärter. Der ehemalige Mossad-Agent Z war in Paris aus Angst vor den eigenen Leuten untergetaucht und sitzt seit Jahren in einem geheimen Gefängnis in Israel. Der Autor erzählt vom "General", der als einziger vom Gefangenen Z weiß, aber seit Jahren im Koma liegt. Er erzählt von einem Mann und einer Frau, die sich leidenschaftlich lieben, aber mit gleicher Leidenschaft für ihr Land kämpfen - er ist Palästinenser, sie Israelin. Englander verdeutlicht, dass sich der Nahostkonflikt bis ins Persönlichste auswirkt. Seine Komplexität verdeutlicht er dadurch, dass er die Erzählungen miteinander verknüpft. Der Roman spiegelt die Tiefe des Konflikts und das Geflecht von Verzweiflung und Hoffnung bei den Betroffenen.
Für Gemeindebüchereien sehr zu empfehlen.Rezensent: Karl Foitzik
Personen: Englander, Nathan Löcher-Lawrence, Werner
Englander, Nathan:
Dinner am Mittelpunkt der Erde : Roman / Nathan Englander. Dt. von Werner Löcher-Lawrence. - München : Luchterhand, 2019. - 285 S. ; 22 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-630-87407-4 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Eng - Buch