Sechs junge Frauen erleben in einem Leseclub, wie Literatur ihr Leben verändert.
Rezension
Sechs New Yorkerinnen mit interessanten Berufen treffen sich monatlich reihum in ihrem Leseclub. Sie diskutieren sich die Köpfe heiß und genießen das. Als die großzügige Cynthia, Marketing-Chefin mit einem gigantischen Gehalt und einem Leben wie im Märchen, ihnen nach der Lektüre von „Anne Karenina” eröffnet, dass sie sich von ihrem Mann trennen wird, sind alle verwirrt und verunsichert. Während sie in der Folgezeit Flaubert, Nabokov, Plath, Nafisi, Shirley Jackson ... lesen, beginnen sie über ihre Ehen und Beziehungen nachzudenken. Sie erzählen von ihrer Vergangenheit, ihren Träumen, Problemen, Krisen. Was bedeutet Literatur für ihr Leben? Ist sie eine „köstlich private Angelegenheit”, "Trost und lebenswichtige Ablenkung", „Fluchtweg aus Dunkelheit”? Bewirkt sie die Erkenntnis individueller Sehnsüchte und Hoffnungen und hilft sie zu notwendigen Entschüssen und zu Freiräumen im eigenen Leben? Als zum Schluss Cynthia ihre Entscheidung trifft, ist aus dem Literaturclub ein Freundeskreis geworden. - Die Autorin schreibt flüssig, warmherzig, einfühlsam, zeitbezogen, gelegentlich auch leicht gefühlig.
Gut lesbarer Roman über Frauen, Freundschaft, Liebe.Rezensent: Irmgard Schmidt-Wieck
Personen: Goldreich, Gloria Zöfel, Adelheid
Goldreich, Gloria:
Dinner mit Anna Karenina : Roman / Gloria Goldreich. Dt. von Adelheid Zöfel. - 1. Aufl. - Berlin : List, 2006. - 364 S.; 21 cm. -
ISBN 3-471-79541-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher