Wie wird ein Jugendlicher zu einem extremen Islamisten und Selbstmordattentäter?
Rezension
Kaputte Familie, Stress in der Schule und Probleme mit Drogen: Julian Engelmann erzählt dem Leser, wie sein Leben aus dem Ruder zu laufen droht. Auch Romea, seine Traumfrau, kommt zu Wort und schildert dem Leser ihre Sichtweise. Obwohl Romeas Liebe ihm Halt gibt, landet Julian im Gefängnis und trifft dort auf Murat, einen gläubigen Muslim. Worüber sich Julian erst lustig macht, zieht ihn bald in einen Bann: das Beten, die fremde Religion, das Zugehörigkeitsgefühl. Als er entlassen wird, steht für ihn fest, dass er sein Leben zukünftig dem Islam widmen will. Zusammen mit Romea findet er Unterschlupf bei einer Salafisten-Bruderschaft, doch während Romea, inzwischen mit Kopftuch, den Koran und die arabische Sprache für sich entdeckt, werden Julians Ziele immer radikaler. Er fühlt sich als auserwählter Gotteskrieger und steht Monate später mit einem Sprengstoffgürtel in einem Berliner Einkaufscenter. Der Roman versucht sich an einem sperrigen Thema, er bedrückt und verstört.
Es bleiben viele Fragen offen, einige Klischees stören und der Roman verlangt nach einer anschließenden Diskussion. Für Jugendliche ab 15 J.Rezensent: Heike Nickel-Berg
Personen: Kuschnarowa, Anna
Kuschnarowa, Anna:
Djihad Paradise : Roman / Anna Kuschnarowa. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2013. - 413 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-407-81155-4 kt. : EUR 14.95
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch