Eindrücke von einer Reise durch deutsche Städte.
Rezension
Der polnische Autor trifft bei seiner Reise durch Deutschland auf eine liebenswerte und doch schwierige und vielschichtige Welt. Immer wieder schleichen sich alte Erinnerungen ein, überlagern das gegenwärtig Wahrgenommene und verunsichern. Kosmopolitischer Karneval nennt Stasiuk es und fügt hinzu: „Nüchtern kann man nicht aus Polen nach Deutschland kommen. Das ist immer ein Trauma“. Mit Ironie – auch Selbstironie – lenkt der international gefeierte Autor den Blick auf die deutsche Gesellschaft der Gegenwart, die oft im Kontrast zu seinem überkommenen Deutschlandbild steht, sich nur schwer einordnen lässt in seine kosmopolitische Sichtweise und weil da sehr viel historischer Ballast aufzuarbeiten ist. „Nach Deutschland fahren, das ist Psychoanalyse“ und gilt natürlich auch für die umgekehrte Richtung. Mit Stasiuks „Dojczland“ im Gepäck wird eine Reise erheblich leichter gelingen.
Eine lesenswerte, liebevoll ironische Annäherung an Deutschland mit den Augen eines polnischen Autors.Rezensent: Halgard Kuhn
Serie / Reihe: ed. suhrkamp 2566
Personen: Stasiuk, Andrzej Kühl, Olaf
Stasiuk, Andrzej:
Dojczland / Andrzej Stasiuk. Dt. von Olaf Kühl. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2008. - 92 S. ; 21 cm - (ed. suhrkamp ; 2566). -
ISBN 978-3-518-12566-3
Europa (einschl. Russland und Türkei) - Signatur: Ed - Bücher