Der Ich-Erzähler Amir muss aufgrund der Taliban-Herrschaft in Afghanistan mit seinem Vater ins amerikanische Exil gehen.
Rezension
Amir und Hassan verbindet eine innige Freundschaft. Die beiden 12-jährigen Jungen wachsen wohlbehütet im Afghanistan der 1970er-Jahre heran. Amir, der Ich-Erzähler, ist priviligiert, während sein Freund einer niedrigen Dienerkaste angehört. Als Hassan in einen lebensgefährlichen Konflikt gerät, springt Amir ihm nicht helfend bei, sondern lässt ihn im Stich, was ihn seitdem bis ins Exil als Schuld verfolgt. 20 Jahre später kehrt Amir, der aufgrund der Verfolgung durch die Taliban in die USA emigriert ist, nach Afghanistan zurück. Er will seine Schuld tilgen und sich der Wahrheit stellen. - Der Autor (*1965), der 1980 mit seiner Familie als Asylant in die USA kam, verarbeitet Teile der eigenen Erfahrungen des Lebens in Afghanistan und in seiner neuen „Heimat“. Bemerkenswert, dass jede kaschierende Nostalgie dabei vermieden wird, sondern im Gegenteil intensiv die grundsätzliche Problematik einer Stammes- und Clangesellschaft zur Sprache kommt. - Den LeserInnen wird der schwer überbrückbare Gegensatz zwischen ethnisch und religiös unterschiedlichen Gesellschaften überzeugend verdeutlicht. Ein wichtiger Beitrag zum Thema Moral und Schuld und zur Mulitkulturalität und ihrer Problematik.
Ein wichtiger Titel für alle Büchereien, in denen es darauf ankäme, Darstellungen zur sog. Multikulturalität und ihrer Problematik anzubieten. - 04/58Rezensent: Gerhard Rademacher
Personen: Hosseini, Khaled
Hosseini, Khaled:
Drachenläufer / Khaled Hosseini. Dt. von Angelika Naujokat und Michael Windgassen. - Berlin : Berlin Verl., 2003. - 376 S. ; 22 cm. -
ISBN 3-8270-0516-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher