Eine Gruppe junger Leute entführt und demütigt ein kleines Mädchen.
Rezension
Ich-Erzähler David und seine Clique schwänzen wieder einmal die Schule. Auf der Straße sehen die Elftklässler eine Schulanfängerin afrikanischer Herkunft und entdecken Läuse in ihren Haaren. Spontan entführen sie das Kind, halten es in der Wohnung eines der Jugendlichen fest und entlausen es, wobei sie dann noch auf die grausame Idee kommen, ihm die Läuse ins Essen zu mischen. Es handelt sich ja um den verhassten „Abschaum aus den Vorstädten“... (die Geschichte spielt in Paris). Obwohl Davids Unbehagen dazu führt, dass er die Wohnung verlässt, als die anderen dem Kind den Kopf kahl rasieren, unternimmt er doch nichts, um es zu schützen. Die fünf werden von der Polizei gefasst und zu Jugendstrafen verurteilt, doch auch lange danach noch bewirkt die Erinnerung an ihre Tat beständig das Gefühl, selbst von Läusen befallen zu sein. Beklemmend, gerade weil David, der im Rückblick so genau beschreibt, was geschehen ist, auch drei Jahre später für sein Verhalten keine Entschuldigung sucht.
Ab 14 Jahren möglich, Gesprächs-/Diskussionsmöglichkeit wäre sehr wünschenswert.Rezensent: Griet Petersen
Personen: Beauvais, Clémentine Weppen, Annette von der
Beauvais, Clémentine:
Dreckstück / Clémentine Beauvais. Dt. von Annette von der Weppen. - Hamburg : Carlsen, 2017. - 81 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-551-31628-8
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher