Eine Fotographie des berühmten Kölner Fotografen Sanders aus dem Jahr 1914 ist Auslöser eines kunsttheoretischen Romans.
Rezension
Der Ich-Erzähler entdeckt in einem Museum in Detroit das Bild von drei jungen Bauernburschen aus dem Westerwald in Deutschland, die auf dem Weg zum Tanz sind. Gebannt versucht er den historisch-wirklichen Zusammenhang hinein zu interpretieren und in Archiven zu ergründen, und die Lebensläufe der drei Burschen zu imaginieren. Der junge New Yorker Programmierer im New York der 1980er Jahre, Peter Mays, beginnt über die Bedeutung von Bildern und Augenblicken nachzudenken. Walter Benjamins epochemachender Essay über die Reproduzierbarkeit der Kunst im technischen Zeitalter dient als Katalysator für Erzählstränge, die auf raffinierte Weise eine erzählte Handlung und philosophisch wissenschaftliche Grundsatzfragen verschmelzen und eine faszinierende Zusammenschau des 20. Jahrhunderts in einem Bild ermöglichen und dennoch weit darüber hinaus Allgemeingültigkeit beanspruchen.
Anspruchsvoller Debütroman (Erstausgabe 1985), der - erst jetzt übersetzt - alle Stärken des Autors schon deutlich macht.Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller
Personen: Powers, Richard
Powers, Richard:
Drei Bauern auf dem Weg zum Tanz : Roman / Richard Powers. Dt. von Henning Ahrens. - Frankfurt am Main : Fischer, 2011. - 461 S. ; 22 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-10-059026-8 geb. : EUR 22.95
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