Der Klassiker des lakonischen britischen Humors von 1889 liegt nun in lockerer Neuübersetzung von Gisbert Haefs vor.
Rezension
Drei Männer, George, Harris, ich und der Hund Montmorency fliehen in viktorianischer Zeit aus dem quirligen London auf die friedliche, langsam fließende Themse und machen einen Ruderurlaub flußaufwärts von Kingston nach Oxford, so der Plan. Es geht vorbei an den ruhigen Themsestädchen Maidenhead, Marlow, Dorchester, Reading. Sie rudern von einem Mißgeschick zum Nächsten. Der Fluß - Land/Stadt Gegensatz, schon bei Mark Twains Huckleberry handlungsprägend, entfaltet in der wunderbar leichten Übersetzung auch hier seinen Reiz. Die Tücke des Objekts, das Zelt weigert sich, sich aufbauen zu lassen, der englische Nieselregen, das Treibgut im Fluß bis hin zu einer Frauenleiche, stellen die Städter vor unlösbare komische Probleme. Die sprachliche Lakonie, von der amerikanischen 'tall tale' - Tradition und Twains Sprachwitz inspiriert machen dieses Buch zu recht zu Jeromes berühmtesten Text. Es gibt viele Traditionslinien, denen Jerome verpflichtet ist, aber Twain ist sicher die wichtigste.
Ein Lesevergnügen, voller scharf beobachteter Details, aber von fröhlicher Harmlosigkeit, Situationskomik und vorhersehbarer Unvorhersehbarkeit.Das ist ein Klassiker, der durch seine naive Vergnüglichkeit, nicht durch intellektuellen Anspruch, zum unnachahmlichen Klassiker geworden ist.Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller
Personen: Jerome, Jerome K. Haefs, Gisbert Martenstein, Harald
Jerome, Jerome K.:
Drei Mann in einem Boot : Ganz zu schweigen vom Hund! Roman / Jerome K. Jerome. Dt. von Gisbert Haefs. Mit einem Nachwort von Harald Martenstein. - München : Manesse, 2017. - 381 S. ; 16 cm. -
ISBN 978-3-7175-2440-3
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