Drei Freunde begeben sich auf eine Fahrt nach Schweden.
Rezension
Der Schnurrbärtige (das ist der Amerikaner Cassady), Madame (das ist die Schwedin Greta) und der Halbe Belgier (dessen wirklichen Namen wir nicht erfahren) arbeiten als Aufseher im Jüdischen Museum in Berlin. Spontan beschließen die drei Freunde, über das Wochenende eine Kiste, die Greta zugestellt worden ist, nach Schweden zu bringen. Die Kiste soll zu einem alten Ehepaar, bei dem Greta oft Zuflucht gefunden hat, wenn ihr das Leben mit den eigenen Hippie-Eltern zu anstrengend wurde. Wer nun eine interessante Auseinandersetzung Gretas mit ihrer Vergangenheit erwartet, wird enttäuscht werden. Die Reise ist vom Autor ausgeschmückt mit überzogenen und absurden Szenarien, mit Spaß an sexuellen Anzüglichkeiten, mit ironischen Kommentaren zu Politik und Gesellschaft, die leider allzu oft in gängigen Klischees stecken bleiben. Was wohl angelegt ist als leichte, humorvolle Erzählung wirkt auf Dauer ermüdend durch ständige Wiederholungen und auch durch die flache, unscharfe Personenzeichnung.
Humor ist zwar eine spezielle Sache, aber "eine grandios komische Roadnovel" ist das Buch nicht. Für Büchereien mit immer knapper werdenden Etats nicht empfohlen!Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Beckerhoff, Florian
Beckerhoff, Florian:
Drei nach Norden : Roman / Florian Beckerhoff. - Berlin : Rütten & Loening, 2015. - 269 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-352-00682-1 kt. : EUR 14.99
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