Yiwu, Liao
Drei wertlose Visa und ein toter Reisepass Meine lange Flucht aus China
Bücher

Leben zwischen Überwachung und Ausreiseversuchen des China-Dissidenten, Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels.


Rezension

„Ihr Fehlen ist der beste Beweis dafür, wie mächtig Ihr Schreiben tatsächlich ist“, schreibt Salman Rushdie, als Yiwu nicht nach New York ausreisen darf. Yiwu, weltweit bekannter Autor, erzählt von vergeblichen Versuchen Literatur-Leben im Ausland wahrzunehmen. Nach seinem „Massaker“-Gedicht über die Ereignisse am Tian’anmen-Platz am 4.6.1989, lassen ihn die Überwacher 16 Jahre und 13 Anträge später, trotz abgesessener Haft, Einladungen, Visa, Reisepass nicht weg, auch nicht zur Buchmesse, Gastland China. Vom Leben zwischen Grenzübertrittversuchen erzählt er, sprachgewaltig, bildreich, poetisch, drastisch. Schildert Land, Kultur, Gefühle und charakterisiert viele Köpfe: Autorenschicksale, die „Innere Sicherheit“, internationale Unterstützer bis zum Kanzlerin-Gesandten. Am 15.9.2010 kommt er nach Berlin. Nach der Rückkehr erneut Ausreise-Verbot und Flucht am 2.7.2011 über Vietnam nach Berlin.

Mit Übersetzer-Anmerkungen. Nicht leicht zu lesen (Namen!), aber lesenswert. Empfohlen auch für Geschäftsleute und Austauschschüler. Neben Elie Wiesel (Brüder im Geiste) ins Regal.

Rezensent: Delia Ehrenheim-Schmidt


Personen: Yiwu, Liao Höhenrieder, Brigitte Hoffmann, Hans Peter

Schlagwörter: Politik China Menschenrechte Dissident

Yiwu, Liao:
Drei wertlose Visa und ein toter Reisepass : Meine lange Flucht aus China / Liao Yiwu. Dt. von Brigitte Höhenrieder u. Hans Peter Hoffmann. - Frankfurt : Fischer, 2018. - 521 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-10-397288-7

Zugangsnummer: 38476
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher