Ein Phobiker gerät in einen unbekannten Berliner Bezirk, in dem die Uhren im wahrsten Sinne des Wortes anders gehen.
Rezension
Momme Bang leidet unter Zwängen und hat krankhafte Angst vor der Zahl 13. Ein Jobangebot als Haushüter einer alten Villa erscheint dem bald Wohnungslosen als letzte Chance, sein Leben in den Griff zu bekommen. Doch dort stolpert er eines Abends durch eine 13. Tür und findet sich in einer Parallelwelt wieder: Dreizehneichen, dem unbekannten 13. Bezirk Berlins, in dem Elektrizität und jeglicher Fortschritt – auch medizinischer – verboten ist. Eine Geheimpolizei überwacht in Dreizehneichen Übergänge ins moderne Berlin und verfolgt eine Widerstandsorganisation, die Medikamente in ihre Stadt schmuggelt. Für Momme wird es gefährlich, als Fanatiker den Umsturz im Stadtrat planen, um alle Wege ins moderne Berlin ein für alle Mal zu zerstören... „Dreizehn-
furcht“ ist eine kurzweilige, gut geschriebene Fantasygeschichte, die wie ein Jugendbuch daherkommt – gleichzeitig aber ungemein politisch ist und von einer sektenartigen Gesellschaft erzählt, die sich bewusst für Rückständigkeit entschieden hat – deren Akteure einem aber in ihrem Handeln so ungemein bekannt vorkommen. Lesenswert.
Rezensent: Michael Freitag
Personen: Freund, Wieland
Freund, Wieland:
Dreizehnfurcht / Wieland Freund. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2023. - 444 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-608-98658-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher