Veit, Georg
Drostes Schmerzen Roman
Bücher

Ein Wiedergänger findet sich auf Burg Hülshoff wieder und begegnet der Dichterin.


Rezension

Schon als Schüler hat der Untote Annette von Droste Hülshoff sehr verehrt, sich auf der Burg mit Freunden getroffen, um ihre Gedichte vorzutragen. Voller Aufregung erahnt und erkennt er Annette, beginnt sich ihr immer mehr zu nähern und seine Gedanken und Wahrnehmungen einem schemenhaften Herrn zu diktieren, bis er sich überwältigt fühlt und aus der Situation flieht. Der Ablauf wiederholt sich so in jedem Kapitel. Wir erleben Annette, meist krank, leidend, mit Schmerzen ihre Poesie gebärend, aber auch zusammen mit Vater, Mutter ... Jene Bilder gehen aber unter durch die dominierende, neoromantisch schwärmende, emphatische Sprache, die ihren Ausdruck kaum situativ variiert. Der Untote leidet mindestens so wie Annette, wenn er sich in ihre Zeitebene windet, immer wieder blaut es bedrohlich, gleißt es, zerreißt es ihn. Die überpoetisierte Sprache erweckt den Eindruck, dass es dem Autor nicht um die Dichterin geht, sondern um den Beweis seiner eigenen Dichtkunst, die dem 19. Jhdt. huldigt.

Lieber Annette von Droste Hülshoff im Original lesen oder andere Biographien anschaffen!

Rezensent: Angelika Barth


Personen: Veit, Georg

Schlagwörter: Annette von Droste Hülshof

Veit, Georg:
Drostes Schmerzen : Roman / Georg Veit. - Coesfeld : Elsinor, 2022. - 198 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-942788-66-3

Zugangsnummer: 44039
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher