Fiktiver Monolog eines Kindersoldaten über seine Erlebnisse.
Rezension
Agu ist ca. zehn Jahre alt. Als sein Dorf überfallen wird, befiehlt ihm der Vater zu fliehen. Doch der Junge läuft den Rebellen geradewegs in die Arme und wird Zeuge, wie sein Vater erschossen wird. Er wird von dem Trupp mitgenommen, der – mit Drogen gepuscht – Dörfer niederbrennt, Menschen niedermetzelt, vergewaltigt. Agu wird missbraucht, hungert und hat Angstträume. Uzodinma Iweala verwebt in dem 155 Seiten langen Monolog geschickt die grausamen Kriegserlebnisse mit Erinnerungen an die glückliche Kindheit. Sie hat für Agus Bericht ein eigenes Pidgin erfunden: eine rhythmische, repetitive Sprache, die unübersetzbar ist. Der deutsche Übersetzer Ingendaay erfindet eine Kunstsprache, lässt an einigen Stellen die Artikel weg und verwendet falsche Fälle, was allerdings eher befremdlich klingt, ist Agu, der vor dem Krieg am liebsten gelesen hat und Arzt werden wollte, doch Sohn eines Lehrers. Das aufwühlende Buch, spielt an keinem konkreten Ort, in keinem konkreten Krieg, es steht für alle Kindersoldaten.
Ein erschütterndes Buch, allen Büchereien empfohlen.Rezensent: Ileana Beckmann
Personen: Iweala, Uzodinma Ingendaay, Marcus
Iweala, Uzodinma:
Du sollst Bestie sein! / Uzodinma Iweala. Dt. von Marcus Ingendaay. - 2. Aufl. - Zürich : Ammann, 2008. - 156 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-250-60119-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher