Spannungsroman über Familien, ihre Abgründe und Geheimnisse und über einen Mord aus Schweden.
Rezension
Eine Kleinstadt in Südschweden und zwei Paare, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Jari und Maria sind gesellschaftlich akzeptiert und wohlhabend, Sascha und Linda arbeiten im Supermarkt und sind eher im unteren Teil der gesellschaftlichen Pyramide angesiedelt. Ihre beiden Kinder Amanda und Nico verlieben sich, ein nächtliches Treffen der beiden endet tödlich.
Es geht hier weniger um die kriminalpolizeilichen Ermittlungen als um die beiden Familien und ihre jeweiligen Geheimnisse. Da die Erzählperspektive häufig wechselt, lernt man die Figuren immer besser kennen, die Rolle des „Bösewichts“ wird immer wieder weitergereicht.
Das Buch ist wie ein finsteres Haus mit vielen Kammern und Ecken, das Seite um Seite erhellt wird und das Schreckliche hinter der bürgerlichen Fassade beleuchtet. Immer wieder glaubt man, der Aufklärung des Verbrechens nahe zu sein, doch dann richtet sich das Licht in die nächste dunkle Ecke. Eher ein Gesellschaftsroman als ein Krimi, und trotzdem hochspannend.
Rezensent: Volker Dettmar
Personen: Edvardsson, Mattias Krummacher, Annika
Edvardsson, Mattias:
Dunkelkaltes Schweigen : Roman / Mattias Edvardsson. Dt. von Annika Krummacher. - München : Limes, 2024. - 415 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-8090-2781-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher