John Harper liegt in einer Hütte auf einer abgelegen indonesischen Insel und wartet auf seine Mörder. Muss er für eine alte Tat büßen, die untrennbar mit den blutigen Aufständen in Indonesien 1965 und 1998 verbunden ist?
Rezension
John Harper arbeitet als éBerateræ für multinationale Konzerne, die in politisch instabilen Ländern und Regionen ihre Geschäfte betreiben, in denen Folter und Mord an der Tagesordnung sind. Lange war er skrupellos genug, diese Umstände im Rahmen seiner Arbeit zu akzeptieren oder zu ignorieren. Doch als er eine Affäre mit Rita beginnt und daraus mehr werden könnte, realisiert er allmählich, dass er seiner Vergangenheit nicht entfliehen kann und er für eine alte Tat wird bezahlen müssen. In Rückblenden erzählt die Autorin gekonnt, wie stark Harper durch seine schwierige Kindheit und Jugend geprägt wurde und sein zweifelhafter Charakter ihn geradezu prädestiniert für seinen Job. Hintergrund des Romans sind die Massaker in Indonesien 1965, denen Hunderttausende Menschen zum Opfer fielen und die sich anschließende Militärdiktatur bis 1998. Sprachlich routiniert und psychologisch sehr geschickt entwickelt sich ein Drama mit ungewissem Ende.
Die spannende Kombination aus Spionageroman und Romanze wird breit empfohlen.Rezensent: Wolfgang Vetter
Personen: Doughty, Louise
Doughty, Louise:
Dunkle Wasser : Roman / Louise Doughty. Dt. von Astrid Arz. - München : C. Bertelsmann, 2017. - 383 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-570-10299-2 geb. : EUR 20.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Dou - Buch