Arndt, Martin von
ego shooter Roman
Bücher

Protagonist Kovács lebt in der heruntergekommenen Wohnung seines toten Onkels, verdient sein Geld mehr schlecht als recht mit Computerspielen und hat einen Schädelbasisabszess. Schmerz und Wut über sein verpfuschtes Leben versucht er mit Alkohol und Medikamenten zu betäuben, die ihn zusehends zum Wrack werden lassen, letztlich aber in ein neues Leben führen.


Rezension

Man möchte fast schon von „stream of consciousness“ reden, wenn man dieses Buch liest, denn es ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, in konsequenter Kleinschreibung, oftmals in kürzesten abgehackten Sätzen, die nicht selten jedes Zusammenhangs entbehren, den Fieberfantasien eines medikamentenbetäubten Individuums entsprungen. Der Titel ist irreführend, denn um egoshooter im klassischen Sinne geht es hier nicht, überhaupt spielt der Computer eine nur untergeordnete Rolle, Kovács scheint mehr in eine Drogen- denn eine virtuelle Welt abzudriften. Seinen Gedankensprüngen, Mischungen aus Vergangenheit, Gegenwart und möglicher Zukunft, ist nicht immer leicht zu folgen, einiges bleibt ungelöst oder verebbt im Nichts. Insgesamt ein kurzer Ausschnitt aus einem nicht zuletzt selbst verschuldet verkorksten Leben, das erst auf den letzten Seiten einen Hoffnungsschimmer erkennen lässt.

Fraglos interessant zu lesen, in gewisser Weise ein Experimentalroman, aber nicht bahnbrechend. Für evangelische Büchereien nicht empfohlen.

Rezensent: Jan van Nahl


Personen: Arndt, Martin von

Schlagwörter: Drogen Einsamkeit Lebensentwurf

Arndt, Martin von:
ego shooter : Roman / Martin von Arndt. - 1. Aufl. - Tübingen : Klöpfer & Meyer, 2007. - 143 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-937667-91-1

Zugangsnummer: 21706
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher